
der Propsteigemeinde St. Georg und ihrer Kirche ist eng verbunden mit der Entwicklung der Stadt Vechta.
Von den Wirren des Dreißigjährigen Krieges blieben Stadt und Land zunächst verschont, sie wurden später aber desto mehr in die Kämpfe einbezogen. Von 1647 ab war die Stadt in schwedischen Händen und blieb als Pfand bis 1654 unter ihrer Herrschaft. Dann gelang es Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen durch Zahlung hoher Geldbeträge, die ungebetenen Gäste zum Abzug zu veranlassen, der am Vorabend des Himmelfahrtstages 1654, am 13. Mai, erfolgte. Am folgenden Tag wurde zum Dank für die Befreiung eine feierliche Prozession vom Bischof selbst abgehalten: Aus dieser ersten Dankprozession ist unsere noch heute bestehende Himmelfahrtsprozession hervorgegangen.
Kurz vor 1700 wurde das von dem Widukindenkel Graf Walbert 872 gestiftete St. Alexanderkapitel von den Schweden aus Wildeshausen vertrieben, es nahm mit bischöflicher Zustimmung seinen Sitz an der Pfarrkirche in Vechta. Durch die Vertreibung des Kollegiatkapitels aus Wildeshausen kamen auch die bedeutsamen St. Alexanderarmreliquiare in unsere Kirche. Sie gehören zum Kunstkreis des so genannten "Welfenschatzes" und dürften um 1200 e

Die Propsteikirche ist ein spätgotischer Backsteinbau vom Typ einer dreischiffigen westfälischen Hallenkirche. Sie galt seinerzeit, auch wegen der reichen Ausstattung, als eine der schönsten und prächtigsten Kirchen der Umgebung. Die enge Verknüpfung mit dem Schicksal der Stadt hatte zur Folge, dass sie mehrfach Niederschläge in Form von Zerstörungen oder Plünderungen erfahren musste. Hiervon konnte sie sich nur sehr schwer und der hohen Kosten wegen erst nach langer Zeit wieder erholen. Dank bereitwilliger Spender und eifriger Helfer sowie der Tatkraft der Geistlichen gelang die Beseitigung der Schäden oder gar der völlige Neuanfang. Tragische Folgen hinterließen im 16. Jahrhundert der so genannte "Oldenburger Überfall" und die Spanisch-Niederländische Auseinandersetzung sowie im 17. Jahrhundert der Dreißigjährige Krieg mit dem Abzug der Schweden erst 1654.

St. Georg nahm 1699 das Alexanderkapitel nach seiner Vertreibung aus Wildeshausen auf. Zu ihm gehörten das kunstvoll geschnitzte Chorgestühl und die beiden silbergeschmiedeten Armreliquiare des hl. Alexander als Kostbarkeiten des Kirchenschatzes. Die Erhebung zur Propsteikirche erfolgte 1948. Als nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil der Priester den Gottesdienst zum Volk hin zelebrierte, bekam die Propsteikirche zunächst ein Provisorium aus Holz als Altar. Diese Übergangslösung wurde nach fast 30 Jahren 1995 beendet. Der Künstler Ernst Rasche aus Mühlheim/Ruhr erhielt den Auftrag, einen Altar, Ambo und Priestersitz für die Neugestaltung des Chorraumes herzustellen. Altar, Priestersitz und Ambo wurden im November 1995 aufgestellt und am 21. Januar 1996 durch Weihbischof Dr. Max Georg von Twickel konsekriert.