Es dauerte nur 15 Minuten, doch es war ein eindrucksvolles Zeichen der Solidarität mit Opfern von Gewalt und Terror. Die zweihundert Liedzettel in der Propsteikirche St. Georg hatten bei weitem nicht gereicht, zu dritt, zu viert, zu fünft schauen die Menschen in die ausgeteilten Zettel, die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. Beim Eingang standen noch viele Dutzend Gläubige, die keinen Platz mehr bekommen hatten. Sie alle waren gekommen zu einem ökumenischen Gebet für den Frieden in der Welt.
„Wir begrüßen Sie herzlich an diesem Freitagmittag", sagten Prälat Peter Kossen und die evangelische Pastorin Ute Clamor. Neben Mitarbeitern des Bischöflich Münsterschen Offizialates waren auch viele Schüler der Liebfrauenschule, Gläubige aus Vechta und Vertreter der muslimischen und yezidischen Gemeinde gekommen. „Wir treffen uns heute hier, weil Beten beim manchmal mühsamen Weg der kleinen Schritte zur Verständigung zwischen Völkern und Kulturen hilft, weil der Friede vor meiner Haustür beginnt und weil Beten zumindest den verändert, der betet", sagten Clamor und Kossen.
Die Menschen sangen, beten das Vater-Unser und hörten eindrucksvolle Fürbitten. Und sie schwiegen miteinander. Trotz der vielen hundert Menschen war kein Laut zu hören, als Prälat Kossen zum gemeinsamen Schweigen aufrief. Nach 15 Minuten war alles vorbei, mit Applaus bedankten sich die Menschen bei den Organisatoren. Das gemeinsam erlebte warme Gefühl der Solidarität machte sie immun für die kalte Novemberluft, die sie draußen erwartete. (Text: Ludger Heuer / Foto: Johannes Hörnemann, Pressestelle Bischöflich Münstersches Offizialat Vechta)
Friedensgebete finden in Vechta auch regelmäßig jeden Montag um 18 Uhr in der Klosterkirche statt!