„Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts fehlen.“ (Psalm 23,1)
Dieser Bibelvers begleitet mich seit meiner Einkleidung im Jahr 2000, als ich mit 19 Jahren Ordensschwester der Indischen Ordenskongregation der Herz-Jesu-Schwestern wurde. Von Kindheit an – aufgewachsen in einer christlichen Familie im südindischen Kerala – hatte ich den Wunsch, Menschen in schwierigen Lebenssituationen beizustehen, ihnen Trost zu spenden und Hoffnung zu schenken.
Auf Bitten meiner Ordensoberin absolvierte ich die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin. So konnte ich – ganz im Sinne Jesu, der Mitleid mit den Kranken hatte und sie heilte (vgl. Mt 14,14) – vielen Menschen sowohl körperlich als auch seelisch helfen.
Seit 2010 lebe und arbeite ich in Deutschland: zunächst als Krankenschwester im Marienhospital Oberhausen-Osterfeld, später im Bruderkrankenhaus Koblenz und zuletzt im St. Elisabeth-Krankenhaus Damme. In diesen 15 Jahren in der Pflege durfte ich viele Erfahrungen sammeln – vor allem im Umgang mit älteren Menschen auf den Stationen Innere Medizin, Geriatrie, Neurologie und Palliativmedizin. Dabei habe ich gespürt, wie sehr Patientinnen, Patienten und Angehörige nicht nur medizinische Versorgung, sondern auch ein offenes Ohr, ein tröstendes Wort und eine ermutigende Begleitung brauchen. Oft hatte ich den Wunsch, mir noch mehr Zeit für diese seelische Unterstützung nehmen zu können.
Aus dieser Erfahrung heraus habe ich mich entschieden, die Ausbildung zur Pastoralreferentin mit Schwerpunkt Krankenhausseelsorge zu beginnen. Zurzeit wohne ich mit meinen Mitschwestern in Damme und arbeite während meiner Ausbildung im St. Marienhospital Vechta als Pastoralassistentin.
In meinem neuen Dienst möchte ich für Menschen in Krankheit, Trauer, Einsamkeit oder beim Abschiednehmen da sein – mit Zeit, offenen Ohren und einem mitfühlenden Herzen. Mein Ziel ist es, Hoffnung zu schenken und spürbar zu machen: „Du bist nicht allein.“ Mein Weg ist getragen von meinem christlichen Glauben, von der Liebe zu den Menschen und vom Vertrauen, dass Gott uns in allen Höhen und Tiefen begleitet. Für mich ist es ein Geschenk, dass er mich auf diesen Weg geführt und Türen geöffnet hat.
Ich freue mich sehr auf die kommenden Begegnungen, auf den Austausch und das gemeinsame Unterwegssein – hier im Krankenhaus und in unserer Pfarrei.
Ihre
Schw. Merin Jose S H
Herz-Jesu-Schwestern, Pastoralassistentin im St. Marienhospital Vechta